Wie war`s in der Schule ?

 

 „Nix“ und  „Gut

Die ausführlichen, informativen Antworten von Kinder

Kennen auch Sie diese knappen Antworten? Genau die sind es , die Eltern so oft erhalten, wenn Sie ihre Kinder fragen, wie es in der Schule war. Und häufig müssen sich Mütter und Väter dann auch mit diesen einsilbigen Antworten zufriedengeben, denn mehr kommt von den Kindern nicht. Auch nicht, wenn sie nochmals nachfragen.

Ich höre immer wieder von Eltern „So sind sie eben“ oder „So sind doch eh alle“. Und wenn es in der Klasse des eigenen Kindes ein Kind gibt, dass tatsächlich etwas erzählt, dann werden eben dessen Eltern immer befragt, um doch an die wichtigsten Infos zu kommen.

Dennoch haben Eltern das Bedürfnis, zu wissen wie es ihren Kindern in ihrem Schulalltag so geht.

 Wie geht`s dem eigenen Nachwuchs mit den anderen Kindern in der Klasse?

 Wie geht`s ihm mit dem Unterricht?

 Versteht mein Kind das, was man ihm in der Schule vorträgt?

 Was macht es so in der Pause?

 Mit wem versteht es sich gut?

Gibt es jemanden, mit dem es öfter mal Streit gibt? Und noch so vieles mehr.

Sie können von Ihren Kindern viele Antworten auf diese und ähnliche Fragen darauf bekommen. Denn eigentlich wollen Kinder schon erzählen. Aber was braucht es, damit Kinder zu Plaudertaschen werden und ihre Eltern in ihre Erlebniswelt und auch vielleicht in ihre Sorgen einweihen?

Kinder wünschen sich von uns als Gesprächspartner:

1)      Aufmerksamkeit

Und zwar tatsächlich, die absolut ungeteilte Aufmerksamkeit. Kinder wollen uns nur dann etwas erzählen, wenn sie das Gefühl haben, dass wir uns ihnen in diesem Moment zu 100% widmen. Wenn wir es schaffen, ihnen vermitteln zu können, dass es jetzt in diesem Augenblick nichts Wichtigeres gibt als sie selbst.

Das bedeutet auch, dass unser Handy weit weg von uns selbst ist. Wir also auch keinen Sichtkontakt haben, und so vielleicht auch nur ganz kurz abgelenkt sind, weil wir eine Nachricht sehen, auch wenn wir nicht darauf antworten.

Aber auch, dass wir nicht nebenbei noch jemandem anderen auch nur ganz kurz eine Antwort geben.

Kinder öffnen sich uns nur, wenn sie wissen, dass es jetzt ausschließlich um sie geht.

 

2)      Zeitpunkt

Wenn Sie wollen, dass Ihr Kind Lust auf‘s Kommunizieren hat, dann leben Sie Ihre Gesprächskultur nach dem Motto „Gut Ding braucht Weile“.

Die wenigsten Menschen wollen gleich und sofort über ihren Tag erzählen. Die meisten brauchen mal eine Zeit, um herunterzukommen und dann funktioniert das mit dem Erzählen auch. Und Kindern geht es da genauso. Sie fühlen sich manchmal echt überfordert, wenn sie gleich nach dem Abholen nach ihrem Tag befragt werden.

Kinder empfinden es nicht so, dass Sie sich nicht für sie interessieren, wenn sie nicht sofort nach dem Abholen oder Heimkommen fragen, wie sein Tag war. Einfach da sein, Zeit lassen, Ruhe und Harmonie bieten. Das ist viel häufiger das, was Kinder unmittelbar nach der Schule gerne hätten.

 

3)      Interesse

Mal ehrlich, wie gut fühlt es sich an, wenn sich jemand so wirklich für einen interessiert?

Die Frage „Wie war‘s heute in der Schule?“, täglich von den Eltern gestellt, die schafft es häufig nicht, das Interesse, das aber tatsächlich da ist, beim Kind ankommen zu lassen.

Sie wird in vielen Fällen als oberflächlich empfunden. Und wird daher auch genauso oberflächlich beantwortet.

Fragen, die das Interesse auch empfinden lassen, sind entweder Fragen, die in die Welt des Kindes eintauchen oder Fragen, die die Leidenschaft des Kindes betreffen. Und es sind offene Fragen, die immer eine Einladung zum Erzählen sind. Offene Fragen lassen sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten.

 

Beispiele für offene Fragen könnten sein:

 

„Du, bei dem schönen Wetter habt ihr eure Pause sicher im Garten verbracht. Was hast du denn alles machen können im Garten?“

 

„Welches Spiel hast du dir denn heute in der Nachmittagsbetreuung genommen?“

 

„Was haben die anderen schon erzählt, mit welchem Kostüm sie am Faschingsdienstag kommen?“

 

„Heute war doch gesunde Jause. Hm, magst mir erzählen, was es alles Leckeres heute gegeben hat? Ich habe heute nur ein Kipferl gehabt.“

 

„Heute war in der dritten Stunde turnen. Was habt ihr heute gemacht? Habt ihr etwas mit einem Ball gemacht oder habt ihr getanzt oder eher geturnt?“

 

„Wer wollte heute mit dir in der 2er Reihe in die Bücherei gehen?“

 

 

„Heute habt ihr doch alle einen neuen Sitznachbarn bekommen. Neben wem sitzt du denn jetzt – magst du deinen neuen Sitznachbarn?“

 

 

 

 

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Kinder, ihre Fragen und der Geduldsfaden der Eltern!

 

 

Kinder haben in jedem Alter viele Fragen an uns Erwachsene. Das ist gut und wichtig. Auch meine Kinder haben mir oftmals Löcher in den Bauch gefragt. Aus unterschiedlichen Gründen. Jede Frage hat einen anderen Grund, wieso sie gestellt wird und ein anderes Ziel. Nicht immer und nicht jede Frage löste bei Eltern Freude darüber aus, wie wissbegierig das Kind ist. Manche Fragen werden unbewusst oder doch bewusst zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gestellt, wo Eltern einfach gerade echt keine Zeit haben und es wirklich schwer ist in Ruhe nur zu antworten. Vielleicht auch weil man gerade gedanklich gerade sehr mit anderen Dingen beschäftigt ist. Andere Fragen wieder, sind der Beginn von kräfteraubenden Endlosdiskussionen.

Hier ein kleiner Einblick in die Welt der Fragen von Kindern, die sie verstehen lässt und somit ein Ausstieg aus nicht enden wollenden Fragen möglich macht.

 

Informationsfrage

„Wie geht diese Rechnung?“ „Wie schreibt man das?“ „Kommt morgen die Oma?“

Alles Fragen, die „nur“ eine Antwort haben wollen, deren Ziel eine Information ist. Wenn diese Information ausreichend war, dann ist die Fragestunde auch mit der einen einzigen Antwort beendet.

 

Verständnisfrage

„Wieso ist es heute schon dunkel?“ „Wieso mögen Hunde keine Katzen!“

Kinder wollen die Welt verstehen und das gelingt nur, wenn sie sich das Wissen erfragen. Es kann sein, dass diese Frage wiederholt wird oder, dass sie immer wieder kommt. Eltern wissen dann genau, dass sie doch schon öfter versucht haben, das zu erklären. Wenn sich diese Frage wiederholt, dann hat das Kind diese Antwort noch nicht verstanden oder noch nicht ganz verstanden. Und versucht es eben nochmals. In der Hoffnung, vielleicht erklärt man mir es diesmal anders und ich verstehe es dann. Die Frage wird sich so lange wiederholen, bis das Kind für sich eine stimmige Antwort bekommen und keine Fragezeichen mehr im Kopf hat. Vielleicht probieren Sie es mit anderen Worten zu erklären. Und gerade in Gesprächen mit Kindern immer ein guter Gesprächstipp sind kurze Sätze, die es Kindern leichter machen, das Wissen im Hirn aufzunehmen. Lassen Sie ruhig eine Pause zwischen dem einen und dem nächsten Erklärungssatz. Das macht es Kindern leichter „es“ zu verstehen.

 

 

Fragen in vielen Varianten

Manchmal stellen Kinder auch Fragen „nur“, weil sie sich eigentlich gerne unterhalten würden. Kommunikation ist Nähe, ist Beziehung und diese versuchen Kinder manchmal auch mit einer Frage herzustellen. Das kann man sehr gut daran erkennen, dass Kinder häufig gar nicht wirklich an der Antwort interessiert sind. Häufig gehen sie gar nicht genauer in ihrer Frage auf etwas ein oder lassen uns Erwachsene auch gar nicht antworten. Sie wollen dann einfach nur gemeinsame Zeit, Aufmerksamkeit, Zweisamkeit. Diese Fragestunde kann man gut mit Zuwendung beenden und vielleicht mit einem gemeinsamen Spiel.

 

 

 

Hintergründe – „WARUM nicht“

Kinder wollen oft wissen, „warum nicht“? Diese Frage wird sehr gerne dann gestellt, wenn sie Informationen haben wollen, was dagegenspricht, dass zum Beispiel die Freundin da schlafen darf. Eltern sind dann sehr bemüht, mit guten Gründen ihre Entscheidung zu begründen, in der Hoffnung, dass das Kind die Meinung der Eltern versteht und akzeptiert! Meistens ist es aber umgekehrt. Das Kind kennt jetzt ihr „Warum nicht“ und versucht, es mit guten Argumenten zu widerlegen, so lange bis es an sein Ziel kommt! Vielfach ist das der Beginn einer kräfteraubenden Diskussionsrunde. Und mal ehrlich, wie oft schaffen es die Kinder? Ich bin ehrlich, ich habe einen Argumentationsweltmeister zu Hause sitzen. Und Sie? Wir haben immer viel diskutiert und es gab immer wieder Situationen in denen wir so auch auf einen gemeinsamen Weg gekommen sind.

 

Die „WO ist“ Frage

Wer kennt diese Frage nicht? „Mama wo ist meine Geldbörse?“ In den allermeisten Fällen funktioniert diese Frage auch, denn die Mama sucht dann! Vorsicht, denn diese Frage wird ganz häufig „nur“ gestellt, weil sich das Kind die Suche ersparen möchte. Vielleicht stellen sie künftig die Gegenfrage „Wo hast du denn schon überall gesucht?“ oder „Wo hast du sie zuletzt gehabt?“

 

 

 

Das war eine Übersicht über die häufigsten Fragen von Kindern. Die WARUM Frage selbst hat auch noch einmal einige verschiedene Bedeutungen und Hintergründe. Auf die ich in diesem Beitrag jedoch nicht eingegangen. 


 

Michaela SAUER

Dipl. Lebens- und Sozialberaterin,

Autorin,

Familiencoaching

Kommunikationstrainerin

 

 

Praxis:

Hirschstettner Str. 19-21, Z104

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